Die Rhön ist ein Mittelgebirge mit vielen Gesichtern und daher sehr interessant für Landschaftsfotografen. In diesem Beitrag gebe ich euch 5 Tips für gute Fotolocations speziell für Landschaftsfotografen.
Im Dreiländereck von Hessen, Bayern und Thüringen findet man mystische Wälder, Moore, Bäche und Wiesen.
Doch bekannt ist die Rhön für ihre offenen Bergkuppen. Daher hat sie auch den Beinamen “Land der offenen Ferne” bekommen.
Viele Kuppen sind waldfrei und somit gut geeignet, um weite Fernblicke zu genießen. Viele der Kuppen sind überzogen von Basalt-Gestein. So ergeben sich für Fotografen gute Möglichkeiten den Vordergrund zu gestallten.[/custom_font]
01 Wasserkuppe
Der höchste Berg in Hessen – 950 Meter. Und oben drauf steht die bekannteste Landmarke in der Rhön, das Radom. Das ist eine ca. 20 Meter hohe Kuppel, in der sich zur Zeiten des Kalten Krieges Radaranlagen befanden. Nun ist es eine Touristenattraktion mit 360° Besucherplattform.
Das Radom selbst eignet sich bereits als Fotomotiv. Besonders bei Nacht. Die Rhön ist bekannt für den dunklen Sternenhimmel.
Die Kuppel als Silhouette vor der Milchstraße funktioniert als Fotomotiv sehr gut!
Zu beachten ist eine kleine rote Positionsleuchte an einem der Masten in der Nähe der Kuppel. Bei Langzeitbelichtungen erstrahlt sie sehr hell. Das Foto funktioniert aber trotzdem.
Direkt unterhalb vom Radom kann man dann einen fantastischen Ausblick genießen. Der Blick geht über die Schwarzen Berge, den Pferdskopf und Richtung Fulda bis in die Kuppenrhön. Da gibt es also sehr viele Motive.
Mit dem Weitwinkelobjektiv kann man sich einen Vordergrund in der weitläufigen Wiese suchen, und mit dem Tele biete es sich an einzelne Bergkuppen isoliert zu fotografieren. Gerade die Milseburg sticht im Panorama heraus und eignet sich als Blickfang. Diese Location ist für den Sonnenuntergang super geeignet.
Wenn man schon unterhalb des Radom steht und den Ausblick genießt, wird sicherlich das Fliegerdenkmal etwa 300 Meter den Hang hinunter auffallen. Ein Abstecher dort hin lohnt sich.
Das Denkmal selbst kann man als weiteres Motiv fotografieren und dazu gibt es 100 Meter links davon ein Basaltblockmeer zu bestaunen. Die Steine kann man als Vordergrund benutzen, oder Details wie Moos und Flechten fotografieren. [/custom_font]
Die Wasserkuppe ist der Hotspot in der Rhön. Dort sind viele Touristen, gerade am Wochenende und an sonnigen Tagen unterwegs. Aber es lohnt sich dennoch. Es ist einfach schön dort oben.
Anreise:
Einfach zu erreichen mit dem Auto. Es sind hunderte Parkplätze verfügbar (gebührenpflichtig). 50.497866, 9.947519
Weg zum Fotospot:
Vom Parkplatz bis zum Radom sind es etwa 900 Meter. Es geht auf geteerten Wegen leicht bergauf. 50.497518, 9.935825[/custom_font]
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02 Milseburg
Die Milseburg ist ein sehr markanter Berg mit scharf abfallender Flanke.
Er eignet sich gut als Motiv, welches sich deutlich von den sonst sanft rollenden Hügeln in der Rhön abhebt.
Die perfekte Sicht auf die Milseburg dürfte man wohl von der Terrasse der Enzianhütte haben. Man befindet sich dann etwa auf gleicher Höhe wie die Milseburg, was eine gute Ausgangslage ist wenn man auf Inversionswetterlagen hofft.
Ist der Nebel in der richtigen Höhe sticht die Milseburg aus dem Nebel heraus.
Die Milseburg ist 835m hoch, die Enzianhütte liegt auf 750m.
Die Enzianhütte ist auch mit dem Auto zu erreichen. Bis zur ganzjährig geöffneten Terrasse sind es dann ca. 100 Meter.
Enzianhütte: 50.522196, 9.913754[/custom_font]
Die Milseburg selbst ist auch ein Fotoausflug wert. Es gibt einen Wanderparkplatz am Fuße des Berges. Schon beim Aufstieg kann man die ersten Motive im Buchenwald machen. Gerade bei Nebel hält er viele Motive bereit.
Es gibt dort Buchenbäume und die ersten Felsformationen zu begutachten.
Auf dem Gipfel öffnet sich dann der Wald, und es ergibt sich ein weiter Blick auf die Wasserkuppe zur einen Seite, bis nach Fulda zur anderen Seite.
Auf dem kleinen Gipfelbereich ragt das Basaltgestein schroff aus dem Boden heraus. Also viele Möglichkeiten den Vordergrund zu gestallten.
Der Gipfel eignet sich für Sonnenaufgang, als auch für Sonnenuntergang. [/custom_font]
Es gibt zwei Wege hinauf zur Milseburg. Der, der auf südlichen Seite hinauf führt ist steiler und steiniger, aber auch interessanter. Man sollte den einen für den Aufstieg und den anderen für den Abstieg nehmen. So sieht man mehr und hat mehr Chancen auf gute Bilder.
Anreise:
Mit dem Auto zum Wanderparkplatz Milseburg: 50.552440, 9.896800
Weg zum Fotospot:
Bis zum Gipfel sind es 1,3 km und 160 Höhenmeter. Also relativ steil. Man braucht je nach Gewicht des Fotorucksacks und Kondition 15 bis 30 Minuten hoch.
Gipfel: 50.544716, 9.898120[/custom_font]
03 Schwarzes Moor
Das Schwarze Moor ist ein Highlight in der Rhön. Es hat seinen ganz eigenen Charme. Auf Bohlenstegen läuft man durch eine wunderschöne Moorlandschaft.
Im vorderen Teil steht vorwiegend Birkenwald. Im Herbst können hier sehr gute Fotos entstehen mit buntem Herbstlaub. Die Bäume sind höchstens 5-6 Meter hoch und der Wald eher dicht.
Im hinteren Teil stehen viele knorrige Moor-Kiefern. Die Bäume stehen dort nur noch isoliert und man könnte eigentlich an jedem einzelnen stehen bleiben, um ihn zu fotografieren. Die Moorlandschaft ist dort sehr offen und man blickt über die Heide-, Rauschbeeren-, und Heidelbeersträucher hinweg.
Als Motiv bieten sich hier die Kiefern an. Dazu kann man auch Details von den Beeren machen, oder den Bohlensteg mit ins Bild nehmen.
Die mystische Atmosphäre des Moores kommt natürlich bei Nebel am besten rüber. Also finde ich ist das letzte Drittel des Jahres die beste Zeit für das Moor. Im Herbst wenn die Blätter bunt werden und wenn sich die Tage mit Nebel häufen macht man hier die besten Bilder.
Man hat sogar die Möglichkeit von einem Aussichtsturm aus in das Moor hinein zu fotografieren. [/custom_font]
Das Schwarze Moor wird im Winter, sobald Schnee liegt geschlossen. Leider ist es dann nicht mehr erlaubt dort hinein zu gehen.
Anreise:
Mit dem Auto zum Parkplatz Schwarzes Moor: 50.523709, 10.072365
Von dort die Straße überqueren und zum Rundweg ins Schwarze Moor starten: 50.516113, 10.067547
Eine Runde ist ca. 3,3 km lang. Der Bohlensteg wurde Ende 2020 neu gebaut, ist also gut zu begehen. Die Strecke ist flach, keine Höhenmeter. [/custom_font]
04 Wachtküppel
Noch ein Tip ist der Wachtküppel. Ein frei stehender Berg, der die Silhouette eines Vulkans hat. Ein kurzer, aber steiler Weg führt hinauf.
Oben angekommen genießt man einen 360° Blick. Kein Baum, Mauer oder sonst irgendwas was den Ausblick stört.
Die Aussicht geht zur Wasserkuppe und Pferdskopf, über Gersfeld hinweg zum Heidelstein und zur Milseburg.
Mit Weitwinkelobjektiven kann man hier noch Basaltformationen in den Vordergrund nehmen. Es lohnt sich aber auch ein Tele mitzunehmen, um das Radom auf der Wasserkuppe ranzuholen.[/custom_font]
Meistens stehen Ziegen um den Wachtküppel herum auf ihrer Weide. Wer einen Hund hat ist dort eher nicht so gut aufgehoben.
Anreise:
Mit dem Auto zur St. Wendelinus Kirche: 50.469487, 9.887403
Weg zum Fotospot:
Hoch zum Wachtküppel: 50.470079, 9.892110
Das sind etwa 600 Meter und 50 Höhenmeter. Die letzten 100 Meter sind wirklich steil.[/custom_font]
05 Soisberg
Der Soisberg liegt ganz im Norden der Rhön an der Grenze zu Thüringen. Diese Ecke wird Hessisches Kegelspiel genannt, weil sich dort neun kegelförmige Vulkanberge befinden, welche die Kegel auf einer Kegelbahn repräsentieren sollen. Diese Berge bieten sich als Fotomotiv an.
Der Soisberg ist 630m hoch und damit der höchste Berg des Hessischen Kegelspiels. Auf dem Soisberg steht ein Aussichtsturm, der die Position um 25m erhöht. Dadurch schaut man über die Bäume hinweg und es ergibt sich ein 360° Rundblick über die ganze Region.
Da man sich auf einem Turm befindet hat man quasi keinen Vordergrund. Nach meiner Auffassung erzielt man dort die besten Fotos mit leichten Telebrennweiten. Ab 50mm – 200mm. Dann kann man sich einzelne Berge, oder Berggruppen vornehmen und das Bild gestalten.
Gute Chancen hat man im Herbst auf Morgennebel. Wenn die Nebelschwaden im Morgengrauen über die Wiesen ziehen kann man das vom Soisberg hervorragend fotografieren.[/custom_font]
Auf dem Turm ist eine Webcam installiert, sodass man die aktuellen Bedingungen checken kann. So einfach ist es selten 😉
Anreise:
Der schnellste Weg ist es das Auto bei Soislieden abzustellen. Ungefähr hier gibt es ein paar Parkplätze: 50.785625, 9.892454
Zum Fotospot:
Der Weg von Soislieden zum Turm führt am Himmelsschauplatz vorbei. Es sind 1,2 km und 165 Höhenmeter zu überwinden. Das letzte drittel ist relativ steil. 50.788300, 9.883158[/custom_font]
06 Bonus – Hochrhön
Die Hochrhön ist eine ganz spezielle Landschaft. Dieser Teil der Rhön lädt ein einen Gang runter zu schalten. Dort ist es so wahnsinnig ruhig. Keine Autobahn, oder Stadt in der Nähe, die die Ruhe der Natur stören könnten.
Ruhe und Zeit braucht man auch, um dort Fotos machen zu können. Denn es gibt dort kein klar hervorstechendes Fotomotiv.
Die Hochrhön, oder auch Lange Rhön genannt ist ein weitläufiges etwa 12 km langes Hochplateau, was sich auf rund 800 Meter Höhe befindet.
Man braucht hier wahrscheinlich mehrere Anläufe und die richtigen Wetterbedingungen, um gute Fotos zu bekommen.
Eine gute Strategie ist es zu einem der beiden Parkplätze zu fahren, die ich gleich nenne.
Von dort gibt es jeweils einen guten, nahe gelegenen Aussichtspunkt, der relativ verläßlich gute Fotos liefert. Dort erstmal ein Foto machen, dann ist man schonmal safe. Und ab dann einfach auf die Landschaft einlassen bis das eigene Gespür für ein Fotomotiv anschlägt.
Zum einen ist das der Parkplatz Schornhecke. Vom Parkplatz zunächst die Straße überqueren und auf der anderen Seite der Straße etwas links vom geteerten Weg auf einen Wanderpfad einbiegen. Dieser Pfad verläuft erstmal parallel zur geteerten Straße und knickt dann links ab. Nach etwa 800 Metern sollte man sich mal umdrehen. Es ergibt sich ein toller Blick über große Teile der Hochrhön bis in die Ebene nach Bayern hinein.
Anreise:
Mit dem Auto zum Parkplatz Schornhecke: 50.468727, 10.023819
Von da zum Aussichtspunkt am Heidelstein: 50.463758, 10.022321
Das sind 800 Meter und 60 Höhenmeter.[/custom_font]
Von da etwa 20 Meter auf der geteerten Straße hoch laufen und dann entlang der Skipiste recht steil bergauf laufen. Nach ca. 400 Metern mal umdrehen, dann schaut man auf den Turm der Rother Kuppe.
Anreise:
Mit dem Auto zur Thüringer Hütte: 50.478987, 10.081657
Von da hoch: 50.478671, 10.076463
Das sind 400 Meter und 55 Höhenmeter[/custom_font]
Das große Plateau der Hochrhön zeichnet sich aus durch weite Grasmatten und Wiesen. Im Frühsommer blühen sie in allen Farben. Zum Beispiel für Detailaufnahmen super schön. Auch wenn der Reiz jede Blüte zu fotografieren noch so groß ist, bitte bitte auf den Wegen bleiben!
Ansonsten wird man ein paar solitär stehende Bäume finden, die sich als Motiv eignen.
Auch sind auf der Hochrhön des Öfteren Schafherden anzutreffen, die ein tolles Bild abgeben können.
Also viele Möglichkeiten, die man auf sich wirken lassen muss und dann einfach das fotografiert was einen anspricht.
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Ein Problem ist, dass ein generelles Parkverbot auf der Hochrhön ausgesprochen ist. Möglichkeiten zum Parken gibt es nur wenige. Außer den beiden oben genannten Parkplätze gibt es höchsten noch den Parkplatz am Schwarzen Moor.[/custom_font]
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